Persönlich. Christlich. Gut.

Gleichberechtigung von Mann und Frau im Beruf

Angeregt diskutierten 20 Schülerinnen des Berufskollegs Bergkloster Bestwig mit Cornelia Homfeldt von der Bundesagentur für Arbeit aus Meschede und der Bestwiger Gleichstellungsbeauftragten Monika Kreutzmann über ihre Chancen im Beruf
Angeregt diskutierten 20 Schülerinnen des Berufskollegs Bergkloster Bestwig mit Cornelia Homfeldt von der Bundesagentur für Arbeit aus Meschede und der Bestwiger Gleichstellungsbeauftragten Monika Kreutzmann über ihre Chancen im Beruf

Wie werden Frauen in den Medien dargestellt? Wie ist deren Einfluss auf die Berufswahl?

Die Schülerinnen der Fachoberschule Gestaltung am Berufskollegs diskutierten über Gleichberechtigung von Mann und Frau im Beruf.
Im Vorfeld wurden Internetseiten verschiedener Firmen recherchiert und die Darstellung der Frauen und Männer in den Stellenanzeigen analysiert. „Die Erstellung solcher Anzeigen könnte ein Aufgabenfeld in eurem späteren Berufsleben sein.“
Aber auch die Bezahlung im Beruf war ein Thema in der Runde. „Noch immer verdienen Frauen in denselben Berufen wie Männer durchschnittlich 20 Prozent weniger“, verriet Cornelia Homfeldt von der Bundesagentur für Arbeit in Meschede den Schülerinnen. Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragen der Gemeinde Bestwig, Monika Kreutzmann, gab sie den Auszubildenden Auskunft über ihre Berufschancen und das noch immer bestehende Ungleichgewicht bei der Bezahlung zwischen Mann und Frau.
„In Tarifsystemen ist die Gleichbezahlung garantiert. Diese Gleichberechtigung sieht das Grundgesetz ja eigentlich auch vor. Aber da, wo Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände nicht mitbestimmen, gelten allzu oft andere Maßstäbe – vor allem in Führungspositionen“, so Cornelia Homfeldt. Aufgrund ihrer Erfahrung kennt die Beauftragte für Chancengleichheit der Bundesagentur in Meschede vor allem einen Punkt, warum das so ist: „Frauen werden schwanger und gehen immer noch viel häufiger in die Familienphase. Dadurch scheinen sie vielen Arbeitgebern in ihrer Planung weniger verlässlich.“
Die Schülerinnen der Fachoberschule wollen ihre Familienphase in der Überzahl möglichst mit dem Mann teilen. Tatsächlich halte der Arbeitgeber dafür heute auch ganz andere Möglichkeiten vor, also noch vor fünf oder zehn Jahren, so Monika Kreutzmann: „Sie können abwechselnd in Elternzeit gehen. Sie können aber auch beide die Stundenzahl reduzieren.“ Nachteilhaft für die Karriere wirke sich immer aus, wenn Frauen während der dreijährigen – oder bei mehreren Kindern noch längeren – Familienphase gar keinen Kontakt zum Berufsumfeld halten. „Zumindest sollten Sie sich ermutigt fühlen, weiter Fortbildungen zu machen. Dafür verändert sich in drei oder fünf Jahren heute einfach zu viel“, so die Gleichstellungsbeauftrage aus Bestwig. Die Arbeitgeber seien dazu verpflichtet, diese Weiterbildung zu fördern.
Das gab den Schülerinnen des Berufskollegs teilweise auch eine neue Sicht auf ihre eigene Lebensplanung.