Berufskolleg Bergkloster Bestwig

Persönlich. Christlich. Gut.

Michael Roth will ein gutes Miteinander

Schwester Aloisia erinnert an die vorausschauende Pädagogik der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel, die heute noch Vorbild für die eigenen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen sei. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Schwester Aloisia erinnert an die vorausschauende Pädagogik der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel, die heute noch Vorbild für die eigenen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen sei.

Schulleitung offiziell eingeführt: „Einstieg in eine neue Phase“

Der neue Schulleiter Michael Roth setzt am Berufskolleg Bergkloster Bestwig auf ein gutes Miteinander. Das hat er bei seiner Einführung vor dem ersten Schultag des neuen Schuljahres deutlich gemacht. Und seine Stellvertreterin Sabine Wegener – schon seit 22 Jahren an der Schule –, hat ein gutes Bauchgefühl, dass das auch gelingt.

Der Tag zur Einführung der neuen Schulleitung begann mit einem Gottesdienst in der Kirche. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Der Tag zur Einführung der neuen Schulleitung begann mit einem Gottesdienst in der Kirche.

Begonnen hatte die Einführung an diesem Dienstag mit einem Gottesdienst für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule in der Dreifaltigkeitskirche des Bergklosters. Die Frage, wie man das Wichtige im Leben und in seinen Mitmenschen erkennt, wie man mit ihnen kommuniziert, stand dort im Mittelpunkt. Der heiße Sommer habe seine schönen Seiten, sei aber irgendwann auch unheimlich geworden, so Schulseelsorger Dr. Christoph Recker: „Der Klimawandel wurde spürbar. Wer aber lebt von uns deshalb anders? Darum fällt es uns so schwer, das rechte Maß zu finden?“

Anhand der Begegnung von Jesus mit der Samariterin am Brunnen, beschrieben im Johannesevangelium, machten Christoph Recker und Johannes Kortenbusch deutlich, welche Rolle eine gute Kommunikation spielt: Die Frau redet mit Jesus, ohne ihn als Messias zu erkennen. Die Seelsorger fragten:
Anhand der Begegnung von Jesus mit der Samariterin am Brunnen, beschrieben im Johannesevangelium, machten Christoph Recker und Johannes Kortenbusch deutlich, welche Rolle eine gute Kommunikation spielt: Die Frau redet mit Jesus, ohne ihn als Messias zu erkennen. Die Seelsorger fragten: „Wie erkennen wir in unserem Gegenüber das Wesentliche? Gelingt uns die Kommunikation mit Gott?“

Eigentlich sei das auch das Thema der Schule: „Wie wollen wir in Zukunft leben? Dazu müssen wir nicht nur Wissen vermitteln. Wir wollen Verantwortung lehren.“ Darüber hinaus sei es wichtig, die Talente zur Entfaltung zu bringen.

Mehr Anschluss als Abschluss

Auch eine Fürbitte brachte zum Ausdruck, worum es der Schule abseits von Noten und Qualifikationen gehen muss. Sie war denen gewidmet, „die mehr einen Anschluss brauchen als einen Abschluss.“

Die Lieder des Gottesdienstes passten zu den Gedanken zur Kommunikation und zum Mteinander. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Die Lieder des Gottesdienstes passten zu den Gedanken zur Kommunikation und zum Mteinander.

Als Vorstandsmitglied des SMMP Europa e.V., dem Trägerverein der Einrichtungen und Dienste der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, bedankte sich Schwester Aloisia Höing bei dem anschließenden Empfang im Felsensaal des Bergklosters für diesen Einstieg und verwies in diesem Zusammenhang auf die weitsichtige Pädagogik der heiligen Maria Magdalena Postel: „Sie hat nicht nur die Bildung des Verstandes im Blick gehabt, sondern auch die Bildung des Herzens.“

Schule öffnete am 8. August 1968

Entsprechend heiße es in den Leitlinien und Zielen der ordenseigenen Einrichtungen: „Wir versuchen christliche Orientierung, Wissen und Bildung zu vermitteln und zur Freude am Leben sowie zu einer verantwortungsvollen Zukunftsgestaltung zu befähigen.“ Das solle auch 50 Jahre nach der Gründung des Berufskollegs, das am 9. August 1968 seine ersten 35 Schülerinnen aufnahm, die zentrale Aufgabe sein.

Geschäftsführer Stefan Burk (r.) und der kaufmännische Leiter Michael Bünger (l.) wünschen der neuen Schulleitung einen guten Start in die gemeinsame Arbeit. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Geschäftsführer Stefan Burk (r.) und der kaufmännische Leiter Michael Bünger (l.) wünschen der neuen Schulleitung einen guten Start in die gemeinsame Arbeit.

Darin sieht Michael Roth ebenfalls die wesentliche Herausforderung: „Mir geht es um den Menschen: Zuerst – humanistisch gedacht – um sein Ganzes, an zweiter Stelle um seine Individualität und erst an dritter Stelle um seine Aufgabe oder seine Funktion.“ Das bezieht er genauso auf die Schülerinnen und Schüler, „die sich als Heranwachsende in der faszinierendsten Phase ihres Lebens befinden“, wie auf das Kollegium und die Mitarbeiterschaft . Michael Roth sagt: „Auf diese Weise will ich die Schule in eine neue Phase begleiten.“ Wie oft er dazu den symbolischen Dirigentenstab brauche, den ihm Stefan Burk, Geschäftsführer der SMMP-Schulen, und der kaufmännische Leiter Michael Bünger überreichten, müsse er noch sehen.

Freuen sich über die Neubesetzung der Schulleitung (v.l.) Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus, Schulleiter Michael Roth, Geschäftsführer Stefan Burk, die stellvertretende Schulleiterin Sabine Wegener, der kaufmännische Leiter Michael Bünger, Schwester Aloisia Höing und Gaby Petry, die die neue Schulleitung als Leiterin des Placida Viel Berufskollegs in der Anfangsphase begleitet. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Freuen sich über die Neubesetzung der Schulleitung (v.l.) Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus, Schulleiter Michael Roth, Geschäftsführer Stefan Burk, die stellvertretende Schulleiterin Sabine Wegener, der kaufmännische Leiter Michael Bünger, Schwester Aloisia Höing und Gaby Petry, die die neue Schulleitung als Leiterin des Placida Viel Berufskollegs in der Anfangsphase begleitet.

Talente entdecken

Natürlich bedürfe es in der Schule einer Leitung, „die die Talente entdeckt, ihnen die richtigen Rollen gibt und prüft, welche Stücke zu dem Orchester passen“, so Stefan Burk. Nach den ersten Gesprächen mit Michael Roth und Sabine Wegener sei er optimistisch, dass das gut funktioniere. Froh zeigte er sich darüber, dass mit Michael Roth jemand an die Schule käme, der einen Blick von außen einbringt, und mit Sabine Wegener „eine erste Geigerin“ mit in der Schulleitung sei, die jeden Winkel kenne.

Nach dem Empfang gab es Gelegenheit zum Austausch. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Nach dem Empfang gab es Gelegenheit zum Austausch.

Die neue stellvertretende Schulleiterin, die schon seit 22 Jahren an der Schule unterrichtet und hier seit 13 Jahren das berufliche Gymnasium leitet, teilt die Zuversicht: „Ich hätte zu dieser neuen Aufgabe nicht Ja gesagt, wenn mir das Bauchgefühl nicht sagen würde, dass das mit Michael Roth gut klappt.“ Dieses Bauchgefühl gebe ihr mit zunehmender Erfahrung immer häufiger Recht.

„Schnupperpraktikum“

Dankbar zeigte sie sich aber auch über die vielen positiven Rückmeldungen, die sie während des halben Jahres als kommissarische Schulleiterin erhalten habe. Augenzwinkernd sagte sie: „Dieses Schnupperpraktikum war als Vorbereitung sicher eine große Hilfe.“

Die ersten Bewährungsproben stehen der neuen Schulleitung schon unmittelbar bevor. Gleich nach dem Empfang im Felsensaal ging es zur Schulkonferenz ins Berufskolleg. Und am Mittwoch beginnt das neue Schuljahr.

Neben Michael Roth gehören auch vier neue Kolleginnen und Kollegen zum 50köpfigen Lehrerkollegium. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Neben Michael Roth gehören auch vier neue Kolleginnen und Kollegen zum 50köpfigen Lehrerkollegium.