Berufskolleg Bergkloster Bestwig

Persönlich. Christlich. Gut.

Ein Gefühl für die eigenen Kräfte entwickeln

Gewalt-Präventionskurs für die Berufspraktikantinnen und -praktikanten in der Erzieher-Ausbildung am Berufskolleg Bergkloster Bestwig. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Gewalt-Präventionskurs für die Berufspraktikantinnen und -praktikanten in der Erzieher-Ausbildung am Berufskolleg Bergkloster Bestwig.

Workshop für Gewalt-Prävention: Psychologe Steffen Naumann führt Berufspraktikantinnen und -praktikanten in die Stockkampf-Kunst ein

„Aggression ist grundsätzlich nichts Schlechtes“, erklärt der Diplom-Psychologe Steffen Naumann. In seinen Kursen zur Gewaltprävention zeigt er, wie man mit seiner Energie umgehen kann, wie es gelingt, seine Kräfte einzuschätzen und sinnvoll zu nutzen. So auch am Mittwoch im Berufskolleg Bergkloster Bestwig.

Der Diplom-Psychologe und Tanzpädagoge Steffen Naumann leitet die Auszubildenden im Stock-Kampf an. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Der Diplom-Psychologe und Tanzpädagoge Steffen Naumann leitet die Auszubildenden im Stock-Kampf an.

Schon mehrfach war Steffen Naumann an der Schule zu Gast. Hier gibt er für die Berufspraktikantinnen im dritten Jahr der Erzieher/innen-Ausbildung einen Tagesworkshop. „Ich hatte ihn bei einer Fortbildung kennengelernt und dann zu uns eingeladen. Unsere Schülerinnen und Schüler sind immer wieder begeistert“, sagt Musiklehrerin Elke Schroeder. Sie ist froh, dass dies auch jetzt unter Corona-Bedingungen geklappt hat.

Es geht um Abgrenzung und Respekt

Die Übungen machen sichtlich Spaß. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Die Übungen machen sichtlich Spaß.

Die Auszubildenden ließen sich vor allem in die Kunst des Stockkampfes einführen. Dabei stehen sie sich meist paarweise gegenüber. Und durch die Stöcke ist ein gewisser Abstand garantiert. „Das ist eine wesentliche Essenz dieses Kurses. Denn dabei geht es ebenso um die Wirkung von Nähe und Distanz, von Abgrenzung und Respekt“, erläutert Steffen Naumann, der auch ausgebildeter Tanzpädagoge, Lehrer für Alexander-Technik und Stockkampf-Kunst ist.

Die Figuren mit ihren festen Schlagfolgen erfordern sowohl ein rhythmisches Miteinander als auch ein kämpferisches Gegeneinander. Die Abfolgen funktionieren nur, wenn sich jede und jeder auf das Tempo und die Koordination der Partnerin bzw. des Partners einlässt. „Und indem wir bei diesen Übungen immer wieder die Partner wechseln, stellen wir fest, wie unterschiedlich wir Menschen sind, wem ich mehr abverlangen kann und bei wem ich mich zurücknehmen muss“, erklärt der Psychologe aus Bremen.

In immer schnelleren und komplexeren Abfolgen gehen die Auszubildenden im Stockkampf aufeinander zu. Foto: SMMP/Ulrich Bock
In immer schnelleren und komplexeren Abfolgen gehen die Auszubildenden im Stockkampf aufeinander zu.

Praktische Tipps für Einsatzstellen

Im zweiten Teil des Workshops gab es dann auch Elemente, die die Berufspraktikantinnen und -praktikanten in Kindergärten und Schulen einsetzen können. So nehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben Selbsterfahrungen wie dem Einschätzen der eigenen Kräfte auch ganz praktische Tipps mit in ihre Einsatzstellen.

Die Musiklehrerinnen Elke Schroeder (l.) und Jorinde Jelen im "Duell". Sie hatten den Workshop im Rahmen des Musikunterrichts organisiert. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Die Musiklehrerinnen Elke Schroeder (l.) und Jorinde Jelen im „Duell“. Sie hatten den Workshop im Rahmen des Musikunterrichts organisiert.