Gottesdienst zum Auftakt der Fastenzeit hinterfragt den eigenen Lebensstil
Zum Beginn der Fastenzeit nehmen sich die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Bergkloster Bestwig einiges vor: Sie wollen weniger verschwenden, regional und saisonal einkaufen, weniger Fleisch essen oder wenn es geht, auf das Auto verzichten. In dem Schulgottesdienst unter dem Motto „Aschermittwoch for Future“ setzten sie sich mit ihrem eigenen Lebensstil auseinander – und hielten ihre Vorsätze für die 40 Fastentage bis Ostern auf vorbereiteten Zetteln schriftlich fest.
Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse aus der Unterstufe der Fachschule für Sozialpädagogik hatten den Gottesdienst vorbereitet und die Nachhaltigkeit als Thema gewählt. Schulseelsorger Dr. Christoph Recker fällt auf: „Wir leben in einer spannenden Zeit. Viele aus Eurer Generation sagen: Ich esse kein Fleisch. Ich fliege nicht. Ich fahre mit dem Fahrrad. Das hat es mit dieser Konsequenz und Entschlossenheit lange nicht mehr gegeben.“
Und das sei gut so. Denn der Konsum könne sich nicht permanent steigern: „Permanent werden wir zum Kaufen animiert. Wir können uns fast alles innerhalb kurzer Zeit nach Hause liefern lassen. Zu einem deutschen Haushalt gehören heute 10.000 Gegenstände. So viel wie noch nie.“
Das Evangelium des Aschermittwochs zeige, wie Jesus der Verführung des Teufels widersteht, aus Felsen Brot zu machen: „Er sagt Nein. Und auch wir müssen vielen Verlockungen widerstehen und zu einem einfacheren Leben zurückfinden, wenn wir diesen Planeten retten wollen. Welchen besseren Tag könnte es geben, um damit zu beginnen, als den Aschermittwoch?“
Blick in die Zukunft
Drei Schülerinnen trugen einen fiktiven Dialog aus der Zukunft vor: über die vielen Flüchtlinge, die aus den Niederlanden ins Sauerland kommen, weil der Meeresspiegel steigt. Dass die Wälder im Sauerland verschwinden und alles zugebaut wird. So zeigte der Gottesdienst in vielen Facetten, dass den Schülerinnen und Schülern ein nachhaltiges, bewussteres und einfacheres Leben ein Anliegen ist.
Zum Abschluss waren die Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingeladen, eine Petition zu unterschreiben. Darin werden die katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen aufgefordert, ihre Flächen, auf denen Fort- und Landwirtschaft betrieben wird, ausschließlich nachhaltig und ökologisch zu nutzen. „Da passiert im kirchlichen Bereich auch schon viel. Aber Standards sind dafür nicht festgelegt. Deshalb wollen wir da ein Zeichen setzen“, so Christoph Recker.
Und das taten die Schülerinnen und Schüler. An den Tischen, auf denen die Unterschriftenlisten auslagen, bildeten sich lange Schlangen.
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