Willi Kruse gibt seine Aufgabe als Schulleiter ab – bleibt dem Berufskolleg aber als Lehrer erhalten
Das Lehrerkollegium des Berufskollegs hieß Willi Kruse bei seinem Abschied als Schulleiter am Dienstagmittag herzlich im Lehrerkollegium willkommen. „Denn Ihr Abschied aus dieser Leitungsaufgabe ist vor allem auch ein Neuanfang“, betonte die Provinzoberin der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Schwester Johanna Guthoff.
Aus gesundheitlichen Gründen hat Willi Kruse beim Schulträger, der Ordensgemeinschaft, um seine Entpflichtung aus der Leitungsfunktion gebeten. Der 61-Jährige will aber weiterhin Lehrer am Berufskolleg bleiben: „Der Stress hat mir doch ziemlich zugesetzt. Daher trete ich jetzt wieder ins zweite Glied zurück. Aber ich freue mich darauf, wieder mehr in den Klassen zu sein“, so Willi Kruse. Kommissarisch übernimmt zunächst seine bisherige Stellvertreterin Anne Gerke die Leitung der Schule. Zum Sommer wird die Stelle ausgeschrieben.
Ida Knecht bedankte sich bei Willi Kruse als zuständige Geschäftsführerin für das Berufskolleg Bergkloster Bestwig mit den Worten: „Wir wissen alle, wie sehr wir Ihnen zu Dank verpflichtet sind. Sie haben diese Schule geprägt. Daher verdient auch ihr jetziger Schritt größten Respekt.“ Und Schwester Johanna fügte hinzu: „Sie haben Ihre Entscheidung aus Verantwortung für die Schule gefällt. Aus derselben Verantwortung heraus hatten Sie vor fünf Jahren auch die Leitung dieser Schule übernommen.“
Willi Kruse unterrichtet seit 1983 am Berufskolleg. 1994 wurde er zum kommissarischen Schulleiter ernannt. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Lehrbefähigung für die Sekundarstufe II übernahm er diese Aufgabe auch offiziell. 2010 legte er die Prüfung für Schulleiter ab. Und als Fritz Henneböhl 2012 in den Ruhestand ging, hatte er sich erfolgreich um dessen Nachfolge beworben.
Antritt ohne Wenn und Aber
„Sie hatten diese Aufgabe ohne Wenn und Aber angetreten. Denn diese Schule ist Teil Ihres Lebens“, lobte Ida Knecht den scheidenden Schulleiter. In seiner Leitungszeit hatte das Berufskolleg unter anderem erfolgreich die Qualitätsanalyse durchlaufen und das Siegel als „Fairtrade-School“ erhalten. „Wichtig sind Ihnen vor allem die Soft Skills, die Erziehung zu einem sozialen Miteinander: etwa durch die Fähigkeit, mit anderen kooperativ umzugehen“, nannte die Geschäftsführerin Beispiele.
In solchen Werten spiegele sich auch der Geist der Pädagogik der Ordensgründerin, der heiligen Maria Magdalena Postel wider, erklärte Schwester Johanna: „Wir glauben an das Gute im Menschen, sehen das Beste für jeden Einzelnen.“
Sie verglich die Aufgabe eines Lehrers mit der Herausforderung, eine heterogene Gruppe von Leistungssportlern und Gehandicapten im dichten Nebel an drei verschiedene Zielorte zu führen – „und das am besten noch so, dass dabei alle gut gelaunt sind“. Die Herausforderungen würden immer größer, Überstunden seien garantiert. Auch im Unterricht werde Willi Kruse vor diesen Herausforderungen stehen: „Für Ihre Wanderführerschaft in den Klassen wünschen wir Ihnen daher alles Gute.“
Schwester Johanna berichtete auch, dass eine internationale Arbeitsgruppe von Schwestern sei gerade dabei sei, das Leitbild für die ordenseigenen Schulen in Brasilien, Bolivien, Mosambik und Deutschland neu zu erarbeiten: „Das wird sich nicht von selbst verwirklichen. Aber ich bin überzeugt, dass sich die Pädagoginnen und Pädagogen an unseren Erziehungs- und Bildungseinrichtungen vom positiven Blick auf Kinder und Jugendliche anstecken lassen, wie ihn unsere Ordensgründerin lebte.“ Sie sei zuversichtlich, dass das auch dem Kollegium am Berufskolleg mit Willi Kruse in seiner Mitte weiterhin gelinge.
Alle tragen zum Erfolg bei
Willi Kruse selbst dankte vor allem seiner Frau Beate, die ihm in all den Jahren den Rücken freigehalten habe. Außerdem dankte er dem kaufmännischen Leiter Michael Bünger, der ihm immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe. Und Schwester Aloisia Höing vom Vorstand des SMMP Europa e.V. sowie Ida Knecht dankte er dafür, dass sie Verständnis für seinen Wunsch hatten: „Mit Ihnen konnte ich das schnell und unkompliziert regeln.“
Nicht zuletzt aber galt sein Dank dem gesamten Kollegium sowie allen anderen Mitarbeitenden der Schule – ob in Caféteria, Verwaltung, Haustechnik oder Reinigung : „Sie alle tragen dazu bei, dass diese Schule Erfolg hat.“
Dass sie einen guten Ruf habe, belegten die jüngsten Anmeldezahlen. Daher wolle er auch gern Lehrer am Berufskolleg Bergkloster Bestwig bleiben.
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