Berufskolleg Bergkloster Bestwig

Persönlich. Christlich. Gut.

Schüler geben PIA gute Noten

Berichteten aus der PIA-Ausbilung: Klassenlehrerin Barbara Schultz, Sandro Krause, Nicole Bottmann, Victoria Bühner und Kirsten Schubarth. Foto: SMMP/Bock
Berichteten aus der PIA-Ausbilung: Klassenlehrerin Barbara Schultz, Sandro Krause, Nicole Bottmann, Victoria Bühner und Kirsten Schubarth.

Großes Interesse an praxisintegrierter Ausbildung für Erzieher/innen

Seit diesem Schuljahr bietet unser Berufskolleg in der Fachschule des Sozialwesens eine praxisorientierte Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher an. Jetzt laufen die Anmeldungen für das nächste Ausbildungsjahr. „Und viele Plätze sind nicht mehr frei“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Anne Gerke.

Praxisintegrierte Ausbildung – kurz PIA – bedeutet, dass die Teilnehmenden schon ab dem ersten der drei Ausbildungsjahre tageweise in einer Einrichtung arbeiten und somit auch Geld verdienen. In der üblichen Erzieher/innen-Ausbildung schließt sich das Praxisjahr erst an zwei Jahre theoretischen Unterrichts an.

„Ohne PIA hätte ich diese Ausbildung nicht anfangen können. Denn um aus dem Winterberger Bereich regelmäßig nach Bestwig zu kommen, brauche ich einfach ein Auto. Und das muss ich finanzieren“, erklärte die 18-jährige Nicole Bottmann den rund 60 interessierten Besucherinnen und Besuchern bei einer Informationsveranstaltung in der Schulaula. Sie nimmt diese Ausbildungsmöglichkeit seit August 2016 wahr.

Anne Gerke rät, sich schnell für die PIA-Ausbildung anzumelden. Foto: SMMP/Bock
Anne Gerke rät, sich schnell für die PIA-Ausbildung anzumelden.

Victoria Bühner hat in den ersten sechs Monaten noch einen weiteren wichtigen Vorteil kennengelernt: „Wir können die Praxiserfahrungen aus den Einrichtungen direkt mit in die Schule bringen und hier schnell reflektieren: Habe ich richtig reagiert? Was lief falsch? Wann habe ich Erfolg?“

Und Kirsten Schubarth ist froh, dass nicht nur das theoretische Lernen im Vordergrund steht. Die 37-jährige Mutter von zwei Kindern erklärt: „Ich war 20 Jahre lang nicht in der Schule. Da ist das Lernen eine große Herausforderung. Aber in dieser Kombination macht es Spaß, auch wenn es für mich eine harte Umstellung ist.“ Zusätzlich erleichtert wird ihr das Lernen dadurch, dass es in der Erzieher/innen-Ausbildung am Berufskolleg nicht in klassischen Fächern, sondern in sogenannten Lernfeldern mit individuellem Spielraum stattfindet.

Ideal für berufliche Wiedereinsteiger

Für Anne Gerke gehören die beruflichen Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger mit zu der Zielgruppe von PIA: „Sie im Blick zu behalten ist wichtig: Denn Erzieherinnen und Erzieher werden dringend gebraucht – auch vor dem Hintergrund zunehmender Migration. Da dürfen wir nicht nur auf die Schulabgänger warten.“

Im Einzelgespräch konnten viele Fragen geklärt werden. Hier berät Ausbildungskoordinatorin Nadine Iffland eine Interessentin. Foto: SMMP/Bock
Im Einzelgespräch konnten viele Fragen geklärt werden. Hier berät Ausbildungskoordinatorin Nadine Iffland eine Interessentin.

Das weiß auch der 21-jährige Sando Krause, der eigentlich studieren wollte, dann aber umdisponierte. In der kleinen von Klassenlehrerin Barbara Schultz moderierten Diskussionsrunde äußerte er sich sehr positiv: „Hier kann ich alles gut miteinander verknüpfen. Außerdem war ich froh, dass mir ein Großteil meiner schon geleisteten Einsatzstunden an der Offenen Ganztagsschule und meiner Arbeit mit Flüchtlingen als Praktikum anerkannt werden konnten.“ 900 Praktikumsstunden müssen die Bewerberinnen und Bewerber vor der PIA-Ausbildung im pädagogischen Bereich gesammelt haben. Jetzt freut sich der Marsberger über den schönen Vergütungsbonus, den er durch den Praxisanteil von Anfang an bekommt.

Darüber hinaus haben die Auszubildenden am Berufskolleg Bergkloster Bestwig die Möglichkeit, über das europäische Programm ERASMUS ein vierwöchiges Auslandspraktikum zu absolvieren. Und in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund gibt es optionale Zusatzqualifikationen im Bereich Bewegung.

Nadine Iffland, die den PIA-Bildungsgang koordiniert, betont: „Wer Interesse hat, sollte sich noch möglichst bis Ende Januar bewerben.“ Anfang Februar findet die nächste Bewerbungsrunde im Berufskolleg statt.