Dass der Englischunterricht nicht immer im Klassenraum stattfinden muss, zeigte uns eindrucksvoll unsere Kollegin Lisa Usler zusammen mit der ABI 13 EZW. Mit einer Art Rollenspiel zum Thema land grabbing (zu Deutsch „Landraub“) erfuhren die Schülerinnen und Schüler auf empathische Weise, wer unter dem Sojaanbau und der Regenwaldabholzung in Brasilien leidet und wer davon profitiert.
Als „Land Grabbing“ wurden in den vergangenen Jahren im deutschen Sprachraum geschäftliche Transaktionen kritisiert, bei denen Regierungen oder Unternehmen auf fremden Staatsgebieten, ganz besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern, große Ländereien erwarben und rein für sich profitorientiert nutzen. Dabei führen Landnahmen im Erzeugerland nicht nur zur Zerstörung der Wälder, sondern auch zu Menschenrechts- und Landrechtsverletzungen und sogar zu Nahrungsmittelknappheit. Die Aufdeckung dieser Zusammenhänge dient der Sensibilisierung der Lernenden für die ungerechte globale Ressourcenverteilung.
Das zuvor im Unterricht erworbene Wissen um die Folgen von land grabbing soll mithilfe der emotionalen Rollenerfahrung tiefergehend verarbeitet und somit besser behalten werden. Die Positionierungen der Lernenden im Freien zeigte deutlich die Kluft zwischen der kleinen Anzahl der Gewinner und der großen Anzahl der Verlierer (wie z.B. Kleinbauern, Ureinwohner, Feldarbeiter, vom Aussterben bedrohte Tierarten etc.).
Unterstützt wurde die Gruppe von unserem Fremdsprachenassistent Damián aus Nordspanien.
[Text: L. Usler/C. Wohlfarth | Bilder: Anna Guntermann, GTA O]
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