Grüße aus Namibia
Letztes Jahr um diese Zeit haben sie noch über den Abiturklausuren gehockt. Jetzt schreiben uns Nora Hanses und Lena Minge, die letztes Jahr an unserer Schule ihr Abitur gemacht haben, aus Namibia. Wir haben das Projekt, in dem sie arbeiten, mit der Kollekte des Abschlussgottesdienstes unterstützt.
Und wenn sie im Sommer zurückkehren, wollen sie ihre ehemalige Schule besuchen und uns von ihren Erfahrungen aus Namibia berichten.
Hier könnt Ihr den Brief der beiden lesen:
Noch immer blicken wir mit Freude auf diese Zeit zurück. Damals hätten wir wohl nie gedacht, dass wir uns hier wieder finden würden. Im tiefsten Busch ohne Wasser und manchmal auch ohne Strom. Trotz diverser Hindernisse verleben wir hier das wohl schönste Jahr unseres Lebens und das vielleicht sogar gerade weil wir auf so viele Dinge verzichten müssen.
Gerade der Norden Namibias ist wirtschaftlich noch nicht so weit entwickelt, wie der Rest des Landes. Dennoch strahlen die Menschen hier eine unglaubliche Lebensfreude aus. In unserem kleine Ort Oshipeto fühlen wir uns daher schon wie zuhause. Die von römisch-katholischen Schwestern geführte Mission beherbergt 160 Kinder. Sie umfasst jeweils ein Hostel für Jungs und eins für Mädchen, so wie eine Grundschule und einen Kindergarten, an denen wir unterrichten.
Es ist Freitagmorgen, der Wecker klingelt, wie gewohnt um viertel vor sieben. Nora und ich sind ein bisschen wehmütig, denn heute werden wir das erste Mal den Kindern auf Wiedersehen sagen. Nach anstrengenden Monaten auf dem Konvent ist es nun Zeit für die Osterferien. Besonders die letzten Wochen waren nicht immer leicht für uns. Sei es der Mangel an Nahrung oder die herzzerreißenden Tränen der Kinder, wenn sie mal wieder durch den Schlagstock diszipliniert wurden. Wir hatten viele Herausforderungen zu bewältigen, an denen wir jedoch gewachsen sind. Nun sind jedoch erst einmal Ferien – Zeit um neue Kraft zu tanken.
Schon jetzt merken wir, wie sehr uns all diese Erfahrungen auf unserem weiteren Lebensweg prägen werden. Im Moment können wir uns nichts Wertvolleres vorstellen, als die Zeit hier Mitten im Nirgendwo zwischen 160 Kindern zu verbringen. Wir können nur jedem raten, sich nach der Schule eine Auszeit zu gönnen und ins Ausland zu gehen. Das Gefühl gebraucht zu werden und etwas Sinnvolles zu tun ist unglaublich erfüllend. Man lernt die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen und erfährt eine Menge über sich selbst, gerade wenn man an seine Grenzen stößt.
Mit diesem Bericht möchten wir uns bei allen Menschen bedanken, die im Namen der Schule so zahlreich gespendet haben und uns somit ihre Unterstützung gezeigt haben.
Tangi unene – Vielen Dank!
Lena Minge & Nora Hanses
Weitere Infos unter:
lena goes namibia
Nora in Namibia
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