Berufskolleg Bergkloster Bestwig

Persönlich. Christlich. Gut.

Die Situation von Flüchtlingen verstehen lernen

Thomas Schmid (hinten l.), der selbst ein Jahr in Ghana lebte, erklärt den Schülern am nachgebauten afrikanischen Marktstand die interaktive Ausstellung im missio-Truck. Foto: SMMP/Bock
Thomas Schmid (hinten l.), der selbst ein Jahr in Ghana lebte, erklärt den Schülern am nachgebauten afrikanischen Marktstand die interaktive Ausstellung im missio-Truck.

Missio-Truck informierte Schüler über die Problematik in Afrika

Zwei Tage lang machte der Truck des Missionswerkes missio Aachen Station am Berufskolleg Bergkloster Bestwig. Dort gewannen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Lebenssituation vieler Afrikaner, die aufgrund von Krieg, Verfolgung, Hunger, Trockenheit oder Perspektivlosigkeit ihre Heimat verlassen.

„Oft haben diese kriegerischen Auseinandersetzungen auch mit wirtschaftlichen Interesen zu tun. Zum Beispiel, wenn es um Rohstoffe geht, die in Industrieländern begehrt sind“, erläutert Thomas Schmid, der zu den Begleitern des Trucks gehört und selbst ein Jahr lang in Ghana gearbeitet hat.

Ein Bürgerkriegsflüchtling als Avatar

Im Unterricht werden die Schüler auf den Gang durch den Truck vorbereitet. Dort wählen sie einen Bürgerkriegsflüchtling aus dem Ostkongo als Avatar und gehen mit ihm durch die verschiedenen Räume. Sie sehen Filme und sind interaktiv in die vielen Entscheidungen eingebunden, die ein Flüchtling treffen muss. Was nehme ich mit? Wo verdiene ich mir etwas Geld? Wem vertraue ich mich an? Auf diese Weise wird klar, was ein Mensch in dieser Situation alles aufgeben muss, welche Risiken er eingeht. Gleichzeitig verdeutlicht die Ausstellung, wo kirchliche Einrichtungen Hilfe anbieten und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.

„Ich habe einiges über diesen Kontinent gelernt. Die Problematik wird deutlich. Es ist interessant, sich damit auseinanderzusetzen“, sagt zum Beispiel Moritz Koch, als er den Parcours beendet hat. Das Schicksal seines Avatars, den er als Postkarte mit nach Hause nimmt, kann er am Computer oder am Smartphone weiterverfolgen: „Das werde ich auch tun“, sagt der 18-Jährige, bevor er wieder in seinen Klassenraum geht. Dort vertiefen die Schüler gemeinsam mit einem missio-Referenten ihre Eindrücke und Erfahrungen aus dem Truck.