240 Lernende aus dem Berufskolleg Bergkloster Bestwig absolvieren ERASMUS-Auslandspraktikum – die neue Klasse der Sport-Abiturienten fuhr nach Spanien
Rund 240 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Bergkloster Bestwig sammelten in den Wochen nach Ostern spannende Erfahrungen bei ihren dreiwöchigen Berufspraktika im europäischen Ausland. Diese Praktika werden über das Programm ERASMUS+ der Europäischen Gemeinschaft ermöglicht. Erstmals war in diesem Jahr auch eine Gruppe von acht angehenden Abiturientinnen und Abiturienten aus dem neuen Bildungsgang des Beruflichen Gymnasiums mit den Leistungskursen Sport und Biologie dabei. Sie verbrachte die Zeit in der spanischen Stadt Valencia.
„Standup-Paddeling, Yoga, Paddeltennis: Wir haben da sogar einige neue Sportarten kennengelernt“, berichtet Judy Petri aus Elleringhausen. Manchmal blieb die Gruppe dabei unter sich, manchmal – wie beim Sandup-Paddeling – durfte sie sich mit gleichaltrigen einheimischen Schülerinnen und Schülern messen. „Und dann bietet der Sport natürlich eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen“, erklärt die 17-Jährige. Am Berufskolleg haben die Abiturientinnen und Abiturienten mit dem Schwerpunkt Sport und Gesundheitsförderung das Fach Spanisch als zweite Fremdsprache.
Über das ERASMUS+ sollen Erfahrungen für die geplante berufliche Ausbildung und Laufbahn gesammelt werden. Erst seit einigen Jahren dürfen auch die Absolventen des beruflichen Gymnasiums an den Berufskollegs daran teilnehmen. „An unserer Schule hat das Programm schon Tradition. Und es freut uns, dass fast alle Lernenden diese Möglichkeit nutzen“, unterstreicht Schulleiter Michael Roth. Fachlehrerin Irmhild Padberg kümmert sich im Wesentlichen um die Projektanträge und Praktikumsplätze. „Das ist viel Aufwand. Aber die Schülerinnen und Schüler lernen dabei fürs Leben“, weiß der Schulleiter.
Das bestätigt Pauline Rauterkus aus Bracht bei Schmallenberg: „Ich bin viel selbstständiger und offener geworden. Ich habe gelernt, in einem anderen Land und in einer anderen Kultur alleine klarzukommen.“
Tage begannen mit spanischem Frühstück
Untergebracht waren die Schülerinnen und Schüler privat bei Familien. „Da gab es auch beim Frühstück und beim Abendessen immer wieder nette Gespräche“, sagt Judy Petri. Morgens trafen sich die acht Sport-Abiturientinnen und –Abiturienten, um intensiv Spanisch zu lernen. Anschließend nahmen sie an Sportangeboten teil. Dieses Programm wird von den Erasmus-Partnern in Spanien koordiniert. „Und das hat gut geklappt“, resümiert Klassenlehrer Steffen Striewe.
Er hatte die Schülerinnen und Schüler selbst für einige Tage besucht, weil dieses Praktikumsangebot in Valencia neu ist. „Da müssen wir uns vor Ort überzeugen, dass alles so läuft, wie es unseren Vorstellungen und auch den ERASMUS-Vorgaben entspricht. Jetzt bin ich sehr zuversichtlich, dass Valencia weiterhin für die Lernenden unseres Berufskollegs im Angebot bleibt.“
Besonders gefiel den Schülerinnen und Schülern aus dem Berufskolleg das Paddel-Tennis. „Das ist hier noch weitgehend unbekannt, wird sich hier aber auch verbreiten“, meint Pauline Rauterkus. Dabei handelt es sich um ein Tennisspiel mit Holzschläger, bei dem man über ein Netz spielt, aber die Wände zusätzlich einbeziehen kann, die das Spielfeld umgeben. „Es ist also quasi eine Mischung aus Tennis und Squash“, erläutert die 16-Jährige. Im Rahmen ihres Abiturs am Berufskolleg wird sie auch als Freizeitsport-Leiterin ausgebildet. Dafür waren das wertvolle Erfahrungen.
Lernen und Arbeiten in der Vier-Tage-Woche
„Und natürlich ist unser Spanisch besser geworden“, sagt der 18-jährige Nikola Markovic. Außerdem weiß er nach seiner Rückkehr wertzuschätzen, was hier in Deutschland selbstverständlich ist: dass das Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt und nie knapp wird – „In Spanien muss man sich das immer in Flaschen oder Kanistern besorgen.“
Auf der anderen Seite setzt sich in Spanien bereits die auch in Deutschland diskutierte Vier-Tage-Woche durch. „Selbst die Schulen bleiben montags geschlossen. Dafür macht man dann an den anderen vier Tagen etwas mehr“, sagt Judy Petri. So weitet sich der Blick der Praktikantinnen und Praktikanten nebenbei für kulturelle Unterschiede, Lebensbedingungen und Entwicklungen in anderen Ländern.
„Ich bin zum ersten Mal geflogen. In mir haben diese Wochen richtig viel Reiselust geweckt“, stellt Pauline Rauterkus fest. Sie findet es toll, dass die Schule dieses Angebot macht und kann sich gut vorstellen, nach ihrem Abitur am Berufskolleg 2025 noch ein anderes ERASMUS-Programm zu nutzen: das eines einjährigen Langzeitpraktikums im Ausland.
„Auch das vermitteln wir gern“, erläutert Michael Roth. Er weiß: „Auslandserfahrungen und internationale Vernetzung werden in Zukunft immer wichtiger. Darauf bereiten wir unsere Schülerinnen und Schüler vor.“ Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, die Gesellschafterin der Schule sind, lebten es als mit ihren Auslandsniederlassungen in Brasilien, Bolivien, Mosambik und Rumänien ja quasi vor. Die Schule lädt ihre Schülerinnen und Schüler ebenfalls ein, in diesen Niederlassungen für ein Jahr als Missionarin bzw. Missionar auf Zeit mitzuarbeiten.
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