Die Bank vor dem Haus
Wer sich bewusst die Zeit nimmt, einfach nur da zu sein,
der wird erfahren, wie viel Zeit er gewinnt. Die Zeit gehört ihm.
Früher gehörte zu jedem Bauernhof eine Bank vor dem Haus.
Da saßen oft die Großeltern und schauten einfach zu, oder sie saßen am Abend auf dieser Bank und nahmen einfach nur wahr, wie der Tag sich neigte, wie alles still wurde.
Sie taten nichts. Aber es ging von ihrem Dasein ein großer Friede aus.
Man spürte, wie sie die Zeit genießen konnten.
Sie arbeiteten viel, aber sie hatten auch die Fähigkeit, einfach nur da zu sein.
Die Zeit hat für sie eine andere Qualität bekommen.
Sie war kein Tyrann mehr, sondern eine Einladung zur Dankbarkeit,
eine Einladung zum reinen Dasein.
Solche Augenblicke, in denen ich absichtslos einfach nur da sitze und den
Gedanken nachhänge, die in mir auftauchen, sind oft sehr fruchtbare Momente.
Da kommen mir neue Ideen.
Wenn ich ein Problem in solches „Nichts-Tun“ mitnehme, dann löst es sich, es relativiert sich zumindest.
Und oft genug finde ich gerade in solchen Augenblicken eine Lösung, auf die ich
durch angestrengtes Nachdenken nicht gekommen bin.
Anselm Grün – aus: der andere Advent
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gerade wegen der „Andersheit“ in diesem Jahr eine schöne Adventszeit!
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