Berufskolleg Bergkloster Bestwig

Persönlich. Christlich. Gut.

Angebote für Flüchtlinge im Haus Dortmund in Meschede – Ein Projekt der Erzieher Oberstufe

Die aktuelle Flüchtlingssituation hat auch bei uns als Oberstufe der Erzieher den Wunsch geweckt, uns für die Asylbewerber in irgendeiner Form zu engagieren.
Da das Haus Dortmund zurzeit als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt wird und beim Berufskolleg Bergkloster Bestwig praktisch vor der Tür liegt, kam uns die Idee, im Rahmen des Unterrichtsfachs „Projektarbeit“, Angebote für die Kinder und Jugendlichen im Haus Dortmund zu entwickeln. Diese sollen ihnen neue Anreize geben und Freude bereiten und für uns als kleine Übung von Projektarbeit für unser viertes Praktikum dienen.

Aus diesem Grund entwickelte unsere Erzieherklasse Angebote, die nun vom 20.November bis zum 4. Dezember, jeweils donnerstags und freitags, in Kleingruppen vor Ort mit den Kindern und Jugendlichen umgesetzt werden. Zur Vorbereitung haben wir das Haus Dortmund bereits im September besucht, um uns ein Bild von der Situation zu machen und Anregungen darüber zu bekommen, welche Angebote die jungen Menschen interessieren könnten.

„Trommeln“ als musikalisches Angebot
Passend zum Motto unserer Projektidee „Voneinander lernen – so spielen wir, wie spielt ihr?“ führten wir als erstes Projekt am 20. November 2015 von 14.00 bis 15.30 Uhr ein musikalisches Angebot mit Blumentopftrommeln durch.

Unsere Zielgruppe bestand aus 16 Kindern mit verschiedenen Nationalitäten (z.B. syrisch, albanisch, irakisch) im Alter von etwa zwei bis zehn Jahren, mit denen wir gemeinsam im Speisesaal des Hauses Dortmund in einem Stuhlkreis saßen. Zunächst war die Situation etwas chaotisch, die Kinder kamen und gingen und es herrschte eine hohe Lautstärke, aber die Kinder zeigten während des gesamten Angebots ein großes Interesse an den Trommeln.

Wir starteten unser Angebot mit einer freien Trommelphase. Anschließend konnte jedes Kind einen Rhythmus vorgeben, den die anderen nachzuspielen versuchten.

Als Nächstes spielten wir „Schlüssel verstecken“ mit den Kindern. Dabei versteckte eine Studierende ihren Schlüsselbund bei einem der Kinder. Ein anderes Kind musste dann mithilfe von lauterem und leiserem Trommeln der anderen den Schlüsselbund finden. Von diesem Spiel waren die Kinder besonders begeistert und haben eifrig mitgemacht. Danach haben wir versucht, den Kindern den „Cup Song“ beizubringen, ein Lied, dass mit einem Becher als Instrument begleitet werden kann. Einige der Kinder haben diese Übung sehr konzentriert mitgemacht, gerade die Kleineren hatten allerdings ein paar Schwierigkeiten dabei, sodass wir diese Übung verkürzt haben. Zum Abschluss durften alle noch einmal frei trommeln und wir haben gemeinsam das Lied „Bruder Jakob“ gesungen.

Rückblickend sind wir mit unserem Angebot sehr zufrieden. Auch wenn die Sprachbarriere oft eine große Hürde dargestellt hat, konnten wir durch Vormachen und Erklärungen mit Händen und Füßen den Kindern viel vermitteln und mit ihnen kommunizieren. Es war schön zu erleben, wie offen die Kinder mit uns umgegangen sind und welche Aktionsfreude und Begeisterung sie beim Spiel mit den Trommeln gezeigt haben. Entsprechend emotional war auch der Abschied von ihnen, bei dem wir umarmt wurden und uns mit den Worten „No finish!“ deutlich gemacht wurde, dass wir noch nicht gehen sollten.

Mit dieser positiven Rückmeldung von Seiten der Kinder freuen wir uns schon auf die folgende Woche, in der die nächsten Gruppen mit ihren Angeboten bestimmt ebenfalls Abwechslung und Spaß in den Alltag der Kinder bringen werden! Wir werden wieder berichten.

Maria Blais, Riccarda Schneider und Christine Hesse