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Hebamme: Ein Beruf mit viel Leidenschaft

Die Hebamme Carola Schumann aus Brilon besuchte Studierende der PiA-U und SPU im Rahmen der Unterrichtsreihe zur Entwicklungsbiologie im Fach Naturwissenschaften. Bei dem 90 minütigen Besuch hatten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher die Möglichkeit, Fragen zum Berufsfeld und zu Themen rund um Schwangerschaft und Geburt zu stellen. Durch die 28-jährige Berufserfahrung, sowohl im Krankenhaus, als auch in einer gynäkologischen Praxis und im Bereich der Hausbesuche, brachte Frau Schumann eine große Menge Fachwissen und Erfahrung mit und verdeutlichte einmal mehr, dass Erzieherinnen und Erzieher mit Akteuren vieler anderer Fachbereiche und Disziplinen in der Praxis zusammenarbeiten.
Sie stellte heraus, dass der Anspruch auf eine Hebamme mit Feststellen der Schwangerschaft besteht, und sich über den gesamten Zeitraum der Schwangerschaft und Geburt und bis das Neugeborene ein Jahr alt ist, erstreckt. So berichtete Frau Schumann, dass sich eine Schwangerschaft oft mit der bekannten Übelkeit und einem sehr empfindlichen Geruchsinn ankündigt, manchmal aber auch zunächst unbemerkt bleiben kann.
Schumann klärte die angehenden Erzieherinnen und Erzieher auch über die Bedeutung der Vermeidung von Rauchen, Alkohol und Drogen während der Schwangerschaft auf. Es zeigte sich großes Interesse auch zum Thema Geburt, über welches Frau Schumann mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung aus dem Kreißsaal im Briloner Krankenhaus einiges berichten konnte.
Als freiberuflich arbeitende Hebamme besucht Frau Schumann die Familien am Tag der Entlassung und täglich für die folgenden Tage nach der Geburt. Bei diesen Hausbesuchen untersucht sie das Neugeborene und unterstützt die Eltern bei der Pflege des Säuglings. Frau Schumann verwies darauf, dass bei einem höheren Bedarf an Betreuung die Familie an eine Familienhebamme weitergeleitet werden kann. Diese arbeitet mit dem Jugendamt zusammen und deckt einen Besuch von 2-3 Mal pro Woche ab und kann auf diese Weise die Familie in einem größeren Umfang betreuen.
Ein sehr emotionaler Punkt bei dieser Gesprächsrunde war das Thema Totgeburt und Abtreibung. Auch da betreuen Hebammen die Eltern sehr intensiv. Besonders die Mutter wird „gut gebettet“ und es wird allen die Möglichkeit und Zeit gegeben, sich würdevoll vom Kind zu verabschieden.
Die Gesprächsrunde hat gezeigt, dass Frau Schumann in ihrem Beruf schon wahnsinnig viel erlebt hat. Sowohl Trauriges und schwer zu Ertragendes, als auch noch mehr Schönes und Unvergessliches. Und auch nach dieser langen Zeit im Beruf macht sie ihren Job immer noch mit sehr viel Herz und Leidenschaft, was die Studierenden ihr deutlich anmerken.

Wir danken ihr für ihren Besuch.