Kunst-Leistungskurs stellt Arbeiten im Berufskolleg aus: Politisch aktuelle Themen im Stil des Expressionismus und des Realismus umgesetzt
Flucht und Vertreibung, Rassismus und Unterdrückung, Geschlechtergerechtigkeit und Klimawandel: Schülerinnen und Schüler des Kunst-Leistungskurses haben die Themen, die sie beschäftigen, künstlerisch umgesetzt. Die Ergebnisse sind jetzt in einer Ausstellung auf der ersten Etage des Berufskollegs Bergkloster Bestwig zu sehen.
„Ich bin sehr beeindruckt. Es gibt kein Bild, bei dem ich nicht einen Moment stehen bleibe, weil es mich berührt oder neugierig macht. Und damit haben Sie schon gewonnen“, lobte Schulleiter Michael Roth den Kunst LK des Abiturjahrgangs. Er verriet, dass der Schwerpunkt Kund am Berufskolleg einer der Gründe gewesen sei, weshalb er sich vor drei Jahren hier als Schulleiter beworben habe: „Kunst hat mich immer schon beschäftigt. Kunst ist wichtig. Und daher bin ich froh, dass es hier das berufliche Gymnasium mit diesem Schwerpunkt gibt.“
Überdurchschnittliche Ergebnisse
Leistungskurs-Lehrerin Hildegard Haakshorst hatte mit ihren Schülerinnen und Schülern im vergangenen Schuljahr die Stilrichtungen Expressionismus und Realismus behandelt. „Ich habe meine Klasse dann gebeten, ein Thema in beiden Stilrichtungen umzusetzen. Das war eine spannende Aufgabe. Und die Ergebnisse fand ich so überdurchschnittlich, dass wir sie ausstellen wollten.“
Auch Xenia Hoppe fand die Umsetzung eines Motivs in zwei verschiedenen Stilen sehr reizvoll. Ihre Bilder zeigen einen Menschen, der deprimiert in der Ecke eines Raumes sitzt. „Ich habe ihn extra so gemalt, dass man gar nicht weiß, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Auch das Alter ist nicht wirklich erkennbar.“ Den Grund der Isolation verrät aber vielleicht die Regenbogenflagge, die über ihm an der Wand hängt: Wird er wegen seiner Homosexualität diskriminiert?
Gefühle expressionistisch besser darstellbar
„Ich fand, dass ich die Einsamkeit im Stil des Realismus besser darstellen konnte. Die Gefühle konnte ich aber besser mit den expressionistischen Ausdrucksmöglichkeiten zeigen“, verrät die angehende Abiturientin.
„Der Realismus zeigt die ungeschönte Reaslität, der Expressionismus hat mehr Ausdruckskraft durch kontrastreiche Farben und reduzierte Formen“, brachte Schülerin Carolina Schilling, die stellvertretend für den Leistungskurs ein paar Worte zu Eröffnung sprach, die Unterschiede der beiden Kunstepochen auf den Punkt.
Die Arbeiten bleiben jetzt für mehrere Monate im Lehrerzimmerflur ausgestellt. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich die Bilder anzusehen. Auch beim Tag der offenen Tür am 13. November sind sie natürlich zugänglich.
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