Berufskolleg Bergkloster Bestwig

Persönlich. Christlich. Gut.

Zu Hänsel und Gretel gesellt sich der Zottel-Trottelbär

Grundschulkinder aus Nuttlar, Ramsbeck und Velmede üben für den Tanz der Angst im Märchenwald. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Grundschulkinder aus Nuttlar, Ramsbeck und Velmede üben für den Tanz der Angst im Märchenwald.

In dieser Woche entsteht am Berufskolleg Bergkloster Bestwig die nächste Märcheninszenierung – Premiere ist am Samstag

Der meistgesuchte Raum im Berufskolleg ist in dieser Woche eine unscheinbare Dachkammer. Das „Kabäuschen“, wie es die Schüler liebevoll nennen. Hier laufen während der Projekttage der Fachschule für Sozialpädagogik die Fäden für die diesjährige Märchenaufführung von Hänsel und Gretel zusammen. Am Samstagmorgen um 11 Uhr ist Premiere.

Im Kabäuschen im Dachgeschoss laufen die Fäden während der Projektwoche zusammen. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Im Kabäuschen im Dachgeschoss laufen die Fäden während der Projektwoche zusammen.

Bis dahin werden eifrig Rollen geübt, Tänze einstudiert, Kulissen gestaltet, Kostüme kreiert, Musik arrangiert und sogar mehrere Merchandising-Produkte erstellt. Etwa ein nach dem Text liebevoll gestaltetes Malbuch, das die Besucher der sieben Aufführungen käuflich erwerben können. So kommt wieder neues Geld in die Märchenkasse. Wenn eine Gruppe neue Farbe, Stoff oder T-Shirts benötigt, schickt sie einen Gesandten in das Kabäuschen. Dort erhält er die nötigen Taler.

„Bis Samstag wird alles fertig sein“, ist Ramona Koch aus der Oberstufe der Erzieherinnen-Ausbildung überzeugt. Sie gehört zu der Kulissengruppe, die sich in der Schulaula ausgebreitet hat. Dort wird das Märchen aufgeführt. 2016 machte Ramona zum ersten Mal mit. „Da konnte ich mir nach den ersten zwei Tagen noch nicht so recht vorstellen, dass bis Samstag alles fertig wird“, gibt sie zu.

Noch dreht der Zottel-Trottelbär im Probenraum seine Runden. Foto: SMMP/Bock
Noch dreht der Zottel-Trottelbär im Probenraum seine Runden.

Auch das gehört zu den wichtigen Lerneffekten dieser Woche. „Ich selbst hatte auch meine Zweifel daran, dass so ein Projekt innerhalb einer Woche realisierbar ist“, erinnert sich Fachlehrerin und Organisatorin Anke Martini an die erste Aufführung vor 23 Jahren. Sie selbst schreibt mit ihrem Mann während der Sommerferien immer den Text der Gebrüder Grimm für das nächste Märchenprojekt um.

Anspannung setzt Kräfte frei

Außer den musikalischen Arrangements entsteht dann alles andere innerhalb dieser Projektwoche. „Offenbar setzt die Anspannung, in wenigen Tagen fertig werden zu müssen, besondere Kräfte frei.“ Das solle die Auszubildenden ermutigen, ähnliche Projekte später auch in ihren Einsatzbereichen auszuprobieren.

Eifrig arbeite die Kulissenbauer an den Bäumen und Tieren. Foto: SMMP/Bock
Eifrig arbeite die Kulissenbauer an den Bäumen und Tieren.

Und nebenbei lernen die Schülerinnen und Schüler auch ganz praktische Dinge. Unter anderem die Bedeutung der Fernwirkung. „Denn bei der Kulisse darf man sich nicht in Kleinigkeiten verlieren, die man aus größerem Abstand nicht mehr erkennen kann“, erläutert Kunstlehrerin Stephanie Schulte. „Die Bäume, die wir jetzt für die Kulisse malen und ausschneiden, haben wir deshalb erst einmal auf der Bühne aus-gemessen, während andere vom hinteren Ende der Aula sagten, ob sie groß genug sind“, beschreibt Oberstufenschüler Robin Fustmann das Vorgehen.

Aus sieben Untergruppen fügt sich alles zusammen

So fügen sich nach und nach alle Ergebnisse der sieben Untergruppen zu einem Gesamtbild zusammen. Am Vormittag üben die Darsteller anfangs noch mit ihren Textkopien in der Hand. Sie diskutieren, wer wo auf der Bühne steht, um später auch improvisierend, frei mit den Zuschauer-Kindern sprechen zu können. Bis zum heutigen Donnerstag ist alles „eingespielt“. Am Nachmittag kommen die Kinder aus den Kindergärten und Schulen zu den Proben für die Tänze.

Der Pappofen wurde mit einer Steintapete beklebt. Um die Füße anzubringen, wird er kurzerhand auf den Kopf gestellt. Foto: SMMP/Bock
Der Pappofen wurde mit einer Steintapete beklebt. Um die Füße anzubringen, wird er kurzerhand auf den Kopf gestellt.

Die auszubildenden Gestaltungstechnischen Assistenten helfen bei der Umsetzung von Programmen und Ausmalbuch. Auch das Orchester und der Chor üben eifrig. Insgesamt sind rund 100 Auszubildende einschließlich einiger ehemaliger Schüler und ebenso viele Kinder beteiligt. So dürfen sich die Besucher wieder auf eine aufwändige Inszenierung freuen. Und Anke Martini versichert: „Obwohl das Märchen zu den traurigen gehört, gibt es viel zu lachen.“ Dafür sorgt unter anderem der hinzugedichtete Zottel-Trottelbär.

Auch im Kabäuschen macht sich Optimismus breit. Teresa Grobbel aus dem Orga-Team versichert: „Für die Premiere am Samstag sieht es gut aus.“

Aufführungstermine

Die Premiere des Märchens Hänsel und Gretel im Berufskolleg Bergkloster Bestwig ist am Samstag, 18. Februar, um 11 Uhr. Besucher sind auch zu den Terminen am Sonntag, 19. Februar, um 14.30 Uhr und 17 Uhr sowie am Montag und Dienstag, 20. und 21. Februar, um 14.30 Uhr willkommen. Für die Vorstellungen am Montag- und Dienstagvormittag sind bereits alle Plätze reserviert. Der Eintritt ist frei, über Spen-den freut man sich. Besonders Gruppen werden um eine Anmeldung beim Schulsekretariat unter Tel. 02904 808-174 gebeten.